Gefühle machen stark - 15 Vorschulkinder machen sich auf, neue Erlebnisse zu sammeln

 

Stimmungsvolle Andacht zur Verabschiedung der 15 Vorschulkinder aus dem Arnbrucker Kindergarten. 

Am frühen Abend lud das Kindergartenteam die Vorschulkinder zusammen mit ihren Familien zu einer feierlichen Andacht an der kleinen Kapelle im Lerchenholz ein. Pfarrer Josef Gallmeier erinnerte in seinen Worten daran, dass die Kindergartenzeit nun zu Ende geht und was wird wohl nun auf die Kinder zukommen? Aber wir sind nicht allein, denn wenn wir Angst haber nicht mit mehr weiterwissen, dann können wir uns auf Gott verlassen. Er hat uns lieb, ist immer für uns da und macht uns wieder Mut.

Die Geschichte der kleinen Schwalbe Fridolin wurde dann erzählt. 

Die kleine Schwalbe Friedolin ist ein sehr fröhliches Vöglein, das am liebsten hoch oben auf den Ästen der alten Weide umher hüpft und zwitschert.

Eines macht seine Eltern allerdings nachdenklich: Es ist schon September und Friedolin kann immer noch nicht fliegen, besser gesagt: er will nicht, denn er hat Angst.

Friedolin weiß ganz genau, dass er, wenn er fliegen kann, sehr bald schon mit den anderen Schwalben nach Süden fliegen muss. Und so weit weg von der alten Weide, in der er immer Schutz finden kann, will er nicht!

Hier kennt er sich aus und wenn der Wind weht hört er die Blätter leise wispern und rauschen.

Hier wohnen seine Freunde, die ihn oft in seinem Nest besuchen. Welch fröhliches Piepen und Toben herrscht dann!

 

Friedolin reizt zwar der Gedanke an einen wärmeren Aufenthaltsort, zumal er die nächtliche Kälte immer öfters zu spüren bekommt und er sich ganz dicht an seine Eltern und Geschwister kuscheln muss, um nicht zu frieren.

Doch wegfliegen möchte er nicht!

 

Eines Abends ist es dann so weit. Friedolins Mama erzählt ihm, dass er morgen von der alten Weide und von seinen Freunden Abschied nehmen muss. Sie erklärt ihm, dass alle Schwalben in den Süden fliegen werden, da sie ansonsten hier im Winter während der Kälte erfrieren.

 

 

Da wird es Friedolin ganz schwer ums Herz. 

Als alle schon schlafen, sitzt Friedolin noch nachdenklich im Nest. Er ist so traurig, dass er weinen muss. Nichts ist zu hören, außer dem Schluchzen der kleinen Schwalbe. 

Plötzlich hört Friedolin ein Wispern. Es ist die Weide, die zu ihm spricht:

„Weine nicht! Auch ich trenne mich Jahr für Jahr von meinen Blättern. Aber ich nutze die Zeit, um Kraft zu schöpfen für den nächsten Jahreslauf und um Erinnerungen zu sammeln. Wenn es dann Frühling wird, spießen an meinen Ästen wieder neue Blätter und Die Vögel kehren zu mir zurück, um mir von ihren Reiseerlebnissen zu erzählen. Auch du wirst wieder zurückkehren; ALSO HAB MUT!“

 

Das hat ihm noch niemand gesagt, dass er im nächsten Frühjahr wieder zurückkehren wird. Auf einmal fühlt sich Friedolin viel wohler.

 

Am nächsten Morgen blinzelt die Sonne schon recht früh durch die Zweige der Weide und die Vögel versammeln sich auf dem großen Scheunendach des Bauernhofes.

Auch Friedolin nimmt all seinen Mut zusammen und reiht sich ein. Mit erhobenem Kopf sitzt er da neben seinen Geschwistern, um gemeinsam mit ihnen der Sonne entgegen zu fliegen.

 

Dann ist es so weit. Auf ein Kommando hin erheben sie sich in die Lüfte und fliegen nach Süden.

Als sie an der Weide vorbei fliegen hört Friedolin wie diese ihm zuruft:

„Auf Wiedersehen! Ich wünsche dir wunderschöne Erlebnisse und ich freu mich schon sehr, wenn du im Frühling wieder zurückkommst und mir davon erzählst!“

 

 

 „Gefühle machen stark“, diesen Leitgedanken gaben die Erzieherinnen und Erzieher ihren 15 „Großen“ mit auf den Weg.

Für einen ganz besonders emotionalen Moment sorgte dann Pädagogin Christina Schmid als sie mit ihrer Gitarre begleitet vom ganzen Team ein Lied anstimmte.. Sie wünschten ihnen unter anderem Raum zum Träumen, Raum für Tränen und Trost, Luft zum Atmen, Geduld, Platz im Herzen und einen Kreis von Menschen, die sie unterstützen. 

So manche Mama hatte während des Liedes mit den Tränen zu kämpfen.

Nach der Andacht bekam jedes Vorschulkind seinen gesegneten "Fridolin" als Kette, von Herrn Pfarrer Gallmeier überreicht. Auch die Eltern ließen es sich nicht nehmen, dem Team für ihre tolle Arbeit in den letzten Jahren zu danken und präsentierten eine alte, vom Kindergarten, "upgecycelte" Bank.

Nachdem Eltern, Großeltern und Geschwisterkinder verabschiedet waren, verbrachte man den Abend am Gelände des Waldkindergartens. Es wurde nochmal ausgiebig gelacht und gespielt, Stockbrot und Würstchen gegrillt.

Ziemlich müde und voll mit neuen Eindrücken machte man sich bei einbrechender Dunkelheit auf zum Kindergarten. Im Garten bekamen alle Kinder noch eine Nachspeise, leckeres Eis. Danach wurde nochmal getobt und müde kuschelten sich dann in ihrem vorbereiteten Nachtlager ein.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen waren alle stolz und zufrieden und hatten den wartenden Mamas und Papas viel zu erzählen.